Dies ist nur ein Beispiel für einen längeren Text zu einem Foto.
Obwohl es Bolsonaro 2022 nicht gelang, seine Amtszeit als Präsident zu verlängern, befürworteten rund 50 Prozent der brasilianischen Wähler seine ultrarechte Agenda. Dadurch steht die politische Macht des siegreichen Sozialdemokraten Lula da Silva auf wackeligen Füßen.
Im Falle Perus wurde der linksgerichtete Präsident Pedro Castillo durch seine frühere Vizepräsidentin Dina Boluarte ersetzt – mit der Zustimmung und der unmittelbaren Allianz der Ultrarechten im Kongress.
Entgegen diesem Trend sollte zwei Jahrzehnte nach dem ersten Aufkommen des lateinamerikanischen progresismo[1] die Übernahme der Regierung durch Gustavo Petro in Kolumbien, Nicolás Maduro in Venezuela, Andrés Manuel López Obrador in Mexiko, Luís Arce in Bolivien, Gabriel Boric in Chile und Xiomara Castro in Honduras die Verwirklichung einer zweiten „rosaroten Flut” sein.
Diese von Akteuren der lateinamerikanischen Linken vorangetriebenen Projekte des sozialen Wandels zeigen jedoch eine tiefe Krise der Kohärenz zwischen Anspruch und Mitteln. In dieser Situation scheint es so, dass der Kampf für eine Gesellschaft, in der die Menschen in Harmonie mit anderen Menschen leben und in der die Beziehungen nicht verdinglicht und zur Ware werden, ein Kampf aus der Vergangenheit ist.
Und das einzig Angebrachte sei eine rationale Verwaltung des Staates. So scheint der Kampf für eine sozioökonomische Bildung, in der die volle Entfaltung aller menschlichen Wesen, all ihrer Fähigkeiten, Kapazitäten und Wünsche, ihrer sozialen Natur angestrebt wird, nicht mehr zur Dynamik des 21. Jahrhunderts zu passen.